Normale Bewegung

Im Unterschied zu anderen Bewegungsformen orientiert sich Normale Bewegung am Ideal einer möglichst ökonomischen Bewegung. Je weniger Muskelkraft für eine Bewegung benötigt wird, desto geringer ist die Belastung des gesamten Körpers. Dies gilt in gleichem Masse für kleine Bewegungen wie das Atmen oder das Bedienen einer Tastatur und für grosse Bewegungen wie das Heben von Lasten oder beim Sport. Gerade bei intensiver oder einseitiger Beanspruchung des Körpers ist es von zentraler Bedeutung, dass wir wenig Muskelkraft aufwenden müssen und der Organismus nicht unnötig belastet wird. Üblicherweise bewegen wir uns mit allzu viel oder falsch eingesetzter Muskelkraft.

Normale Bewegung nutzt sowohl die elastische Kraft gedehnter Faszien, als auch die Stütz- und Schwerkraft der Erde als Bewegungskräfte und ermöglicht so dem Körper eine neue Leichtigkeit.

  • Bewegung geschehen lassen, statt sie zu machen
  • Sich vom Gewicht des eigenen Körpers in die Länge dehnen lassen, statt von seiner Last zusammen gestaucht zu werden
  • Die Stützkraft der Erde spüren und sich von ihr aufrichten lassen, statt sich allein mit Muskelkraft gegen die Schwerkraft zu stemmen

Tiere bewegen sich weitaus lockerer und leichter als Menschen. Ein Hund läuft geschmeidiger und beweglicher als sein Herrchen. Während Tiere bei ihrer Haltung und Bewegung stark von Instinkten geprägt sind, muss der Mensch seine Bewegungsmuster relativ frei erlernen. Die erlernten Bewegungsmuster sind meist schlechter als die der Tiere.

Die Prinzipien der Normalen Bewegung widersprechen den Grundsäulen westlicher Körperhaltung. «Bauch rein, Brust raus, Rücken gerade!» Das sind die Kommandos, die unser Bild einer aufrechten Haltung zum Ausdruck bringen und bestimmen. Alles was mit «sich gehen lassen» zu tun hat ist negativ besetzt und ist ein Ausdruck von Schwäche und Kontrollverlust. Das Erlernen Normaler Bewegung ist deshalb auch immer eine Auseinandersetzung mit diesen eingefleischten Bildern von Bewegung und Haltung, von aufrechtem Gang, von Geboten und Verboten. Normale Bewegung bringt folgende Vorteile mit sich:

  • Eigene Bewegungsmuster werden bewusst und die
  • Körperwahrnehmung wird differenzierter
  • Sie ermüden weniger schnell und bleiben frischer
  • Sie werden gelassener
  • Das Körpergewebe wird nicht gestaucht und verhärtet sondern gedehnt
  • Gelenke und Wirbelsäule werden physiologisch optimal bewegt
  • Blut- und Lymphzirkulation wird angeregt

Dr. med. Hans Flury's Sicht der Bewegung hat er aus den Konzepten der Strukturellen Integration entwickelt. Eine detaillierte und reich bebilderte Beschreibung Normaler Bewegung finden Sie in seinem Buch «Die neue Leichtigkeit des Körpers».

Kurse in Normaler Bewegung

In den Kursen lernen Sie Normale Bewegung von Grund auf kennen. Es werden Ihnen die sechs folgenden Bewegungselemente vermittelt: Falten, Sitzen, Gehen, Seitwärtsbeugen, Drehungen und Bewegungen der Arme. Ausserdem lernen Sie Normales Atmen in Bauch-, Seiten- und Rückenlage sowie im Sitzen und Stehen.

Das Ziel ist, dass jede beliebige Bewegung von Ihnen selbst optimal gestaltet werden kann. Sei es beim Staubsaugen, Abspülen, Arbeiten am PC, Treppensteigen, Heben und Tragen von Lasten, langem Sitzen und Stehen, beim Sport oder anderem. Fehlhaltungen werden korrigiert, der Körper bewegt sich müheloser und schmerzfrei. Das vegetative Nervensystem wird anpassungsfähiger und Sie fühlen sich vom Boden her besser gestützt. Das «Leben» wird ein bisschen leichter. Zudem sind diese Kurse ein optimales Wahrnehmungstraining.

Die Kurse in Normaler Bewegung finden in Gruppen statt. Dabei profitieren die Teilnehmer von den Erfahrungen und der Wahrnehmung der anderen. Normale Bewegung unterstützt und stabilisiert den Rolfingprozess. Sie kann aber auch ganz unabhängig von Rolfing® erlernt werden und einen Prozess struktureller Integration in Gang setzen.

Habe ich Sie neugierig gemacht? Die Kursdaten und Preise finden Sie hier …